Der halbjährliche beruflich bedingte Besuch der Mineralienmesse lässt mich im Herbst auch immer noch über die Familie und Heim-Messe schlendern. Um uns vor uns selbst zu schützen, machten mein Mann und ich uns dieses Jahr schon vorher klar: wir brauchen keinen weiteren Gurkenhobel, und wir kaufen kein weiteres Fensterputzsystem und die Schuhcreme reicht noch für mindestens zwei weitere Jahre. Kurzum, wir brauchen nichts!
Matratzenhersteller sind dieses Jahr sehr fleißig vertreten, und schon beim ersten Gespräch vergeht uns die Lust, weiter zu schauen. Versteh' einer die Verkäufer. Sind diese von ihre Produkt selbst nicht überzeugt, oder haben sie schlichtweg keine Lust, auf der Messe zu stehen? Gerade bei hochpreisigen Angeboten kann man ja wohl nicht ernsthaft erwarten, auf einer Messe das Geschäft seines Lebens zu machen. Wer sich nicht schon vorher informiert hat, oder wenigstens damit geliebäugelt hat, etwas derartiges zu kaufen, wird wohl nicht zuschlagen. Hier könnte man jedoch durch gute Information neue Kunden für die Zukunft gewinnen. Auf meine durchaus interessierten Fragen kommen schon mal komische Antworten zurück, die etwaige Kaufsargumente wieder aushebeln. Bei einem Sofahersteller zum Beispiel drängt uns die Verkäuferin gerade zu in ein schlichtweg hässliches, senfgelbes Ungetüm zu sitzen (das wirkt tagsüber so leicht), was wir erstmal gar nicht wollten. Es gibt zwei elektrisch verstellbare Sitzelemente nebeneinander, die uns sanft in Liegeposition bringen. "Da kann man ja endlich zu zweit auf einem Sofa rumliegen, und es können so auch mal Gäste darauf schlafen!" "Aber denken Sie doch auch mal an sich, nicht nur an Ihre Gäste! Für Übernachtungsgäste kaufen Sie besser so ein aufblasbares Bett." ??? "...das dann den ganzen übrigen Tag im Weg rumsteht." "Das ist so schnell aufgebaut und genauso schnell wieder zusammen gelegt, da brauchen Sie kein Schlafsofa." Das Einzige, das mein Kaufinteresse gesteigert hatte, wurde sofort mit Gegenargumenten beworfen. Dann ist dieses Teil wohl nix für uns. Auf dem jetzigen Sofa kann zumindest eine Person mal schlafen, ohne dass ich ein extra Doppelbett aufblasen und später wieder verstauen muss. Und man schläft sogar sehr gut, das kann ich bestätigen, denn mitunter passiert es ja auch während des Fernsehens. Na ja, das war ja nur ein Beispiel; ich könnte noch von mehreren berichten.
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Foto: Fa. Rotel |
Ferner fielen mir Dampfbügelgeräte auf, die ihrem Aussehen nach noch aus der Steinzeit stammen. Ich bügelte ein paar Teile der angepriesenen stark knitterigen Wäsche dort, und könnte mich vom Design abgesehen durchaus damit anfreunden, vor allem, da ich unser jetziges Bügeleisen noch nie so recht leiden konnte, obwohl es bestimmt ein gutes Markengerät ist. Jedoch bin ich noch sehr skeptisch, denn es gibt hier ja bereits sehr viele namhafte Hersteller, und von diesen hat noch keiner solch ein Bügelgerät auf den Markt gebracht. Warum? Im Vergleich gibt es 3 dieser 'Marken' (sie sehen sich doch alle
sehr ähnlich): Heller, Reinold und Rotec. Hier wird immer mit der gleichen Temperatur gebügelt, der Dampf wird mit 5,5 bar ausgestoßen; und es scheint tatsächlich zu funktionieren, somit wäre das Ruinieren eines edlen Stöffchens aus Versehen passée, ebenso bügeln von links. Hemd- und Blusenärmel würden nicht mehr gebügelt, sondern mittels ausgestoßenem Dampf geglättet. Dampfglätten bietet sich außerden noch bei Leinenwäsche und zum Auffischen getragener Sachen an. Wäre das Design nicht so antiquarisch, hätte ich bestimmt gleich zugeschlagen. Dampfbügel-stationen mit vergleichbarem Dampfausstoß bestehen doch gleich aus separatem Wassertank und Bügeleisen und brauchen ungleich mehr Platz, was mir persönlich nicht besonders zusagt. Wenn Sie also Erfahrungen mit einem oder mehreren dieser Bügelautomaten haben, freue ich mich, wenn Sie diese mit meinen Lesern und mir teilen. Auch ich lerne in meinem greisenhaften Alter gerne noch dazu.
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