Dienstag, 17. September 2013

Kinder sind unsere Zukunft - ein Appell an die Sprache

Neulich fuhr ich in der Straßenbahn. Nach ein paar Stationen steigen ein paar Kinder im Alter von etwa 9 bis 10 Jahren ein. Erst denke ich, der eine Junge hat sich versprochen. Kommt ja bei jedem Erwachsenen auch immer mal wieder vor. „ … in das hohes Gras…“. Da denke ich mir noch nichts dabei. Aber als dann gleich darauf ein Satz fällt mit „… aber auch im tiefes Gras…“ haben die Jungs wieder meine Aufmerksamkeit. Kurz bevor sie aussteigen fragt noch einer, vielleicht derselbe: „wer treff ich denn da?“ Meine Ohren schmerzen!

Verstehen Sie mich nicht falsch. Das hat nichts mit Dialekt zu tun, auch nichts mit einem kleinen Versprecher. Solch grammatikalische Fehler sind an sich inakzeptabel, wenn sie in solch gehäufter Form auftreten. Deuten sie doch darauf hin, dass im Elternhaus selbst so ein schlechtes Deutsch gesprochen wird. Wenn es Ausländerkinder gewesen wären, hätte ich es ja auch verstehen können; doch das waren sie mitnichten. Aber hier bleibt mir echt die Spucke weg. Was soll aus diesen Jungs einmal werden? Nicht, dass Müllmann kein ehrbarer Beruf wäre, aber selbst dort werden ein paar Grundvoraussetzungen erwartet, wie etwa den Einsatzplan lesen.

Kein Wunder, dass Personalchefs die Unreife von jugendlichen Bewerbern beklagen. Kein anderes Tier entlässt seine Jungen derart schlecht vorbereitet ins Erwachsenleben. Das entdecke ich nur immer wieder bei den Menschen. Jedes Tierjunges lernt von seinen Eltern, was es fürs Überleben können muss. Oder bekommt es durch seine Instinkte von der Natur mit. Der Mensch hat in der gesamten Tierwelt die am längsten währende Kindheit. Trotzdem haben viele junge Leute nicht einmal die einfachsten sozialen Kernkompetenzen. Wenn dann auch noch derart sprachliche Schwächen hinzukommen, können wir uns zur nächsten gelungenen Hartz-4-Generation gratulieren.

Die Kinder von heute sind einmal dazu verdammt, unsere Renten zu zahlen. Wir sollten sie also bestmöglich ausbilden. Geht es den heutigen Kindern morgen – auch finanziell – gut, geht es uns künftigen Rentnern ebenso gut. Investieren wir weiterhin so wenig in die persönliche und häusliche Bildung unserer Zukunft, dann wünsche ich uns schon heute eine gute Nacht!

Also liebe Eltern, Mamis, Papis, Omas und Opas: Bitte, bitte! Sprechen Sie mit Ihren Kindern eine anständige (Umgangs-)Sprache ohne Fäkalausdrücke und in grammatikalischem und stilistisch angenehmem Deutsch. In anderen Ländern eben in der dortigen Landessprache. Außerdem sollten auch Kinder schon die wichtigsten Benimmregeln kennen. Was sich wohl als noch schwerer erweist, wenn die Eltern diese oft selbst nicht beherrschen.

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