Dienstag, 4. Februar 2014

Zucker, na und?

Raffinade
Früher kannte man Zucker nur aus Zuckerrohr, welches aber in Europa nicht angebaut werden konnte, da die Bedingungen dafür ungeeignet sind. Später entdeckte man dann den Zucker in den Rüben. Fortan wurde der Zuckeranbau auch bei uns heimisch. Doch irgendwie schafft es der Rüben-Zucker nicht, seine Vorurteile los zu werden.

Zunächst gilt: Zucker ist geich Zucker und generell gleich ungesund, sei er aus Zuckerrohr oder aus Rüben gewonnen. Vom Umweltstandpunkt gesehen, sollte man eher auf Rübenzucker zurück greifen, denn die Rübe ist hier heimisch und muss nicht von weit her transportiert werden. Auch ist Zucker aus Zuckerrüben qualitativ nicht schlechter, als Rohrzucker. Dies wird anhand des Herstellungsverfahrens deutlich:

Zuckervarianten
Die Rüben werden gewaschen und zerkleinert. Aus den Schnitzeln wird anschließend in heißem Wasser der Zucker heraus gelöst. Es entsteht der Rohsaft. Die Schnitzel finden noch als Futtermittel Verwendung. Der Rohsaft enthält außer dem Zucker noch andere Stoffe, die sich durch die Zugabe von Kalkmilch und Kohlensäure vom Zucker trennen und abgefiltert werden. Der Zuckersaft ist jetzt hellgelb und wird durch mehrfaches Verdampfen zu einem goldbraunen Dicksaft. Unter weiterer Eindickung im Vakuum bilden sich Kristalle, welche in Zentrifugen vom Restsirup befreit werden. Das Ergebnis ist Kristallzucker, der wieder aufgelöst, gereinigt und gefiltert wird. Durch erneute Kristallisation entsteht weißer Kristallzucker, die Raffinade.

Eine chemische Behandlung, wie z.B. bleichen ist in Deutschland nicht zulässig und auch nicht nötig. Somit sind Aussagen, wie 'Igitt, das ist reine Chemie!' nur dummes Geschwätz. Zumal Rübenzucker in vielen Nahrungsmitteln enthalten ist, sofern man sie nicht alle selbst macht, allen voran die beliebte Schokolade.

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