Wildkaninchen, beobachtet in den Südtiroler Alpen |
Nun fand also der kleine Hase ein Ei und wollte es so gerne verspeisen, denn er hatte schon lange nicht mehr als trockene Gräser gefunden. Doch war er so tapfer und widerstand seiner Lust, das eben gefundene Ei auf der Stelle zu essen. Stattdessen nahm er sich vor, das Ei Eostre zu opfern. Doch – so fand er – war ein simples Ei einfach zu wenig, um es einer so wichtigen Göttin zu geben. So nahm der Hase das Ei mit nach Hause und überlegte, wie er das Ei bereichern könnte.
Mit viel Mühe färbte er nun das Ei mit bunten, zarten Frühlingsfarben und verzierte es anschließend mit Symbolen der Frühlingsgöttin Eostre. Erst als der kleine Hase fand, dass er das Ei nicht noch schöner machen konnte, nahm er es zum Tempel Eostres und schenkte es seiner Göttin. Eostre freute sich sehr über das reichlich verzierte Ei und lobte seine Vollkommenheit. Von dem Tag an übernahmen es die Hasen, die Kinder des Landes, die ebenso wie der Frühling und das Ei Zeichen der Erneuerung und der Wiedergeburt sind, zur Frühlingstagundnachtgleiche mit bunten Eiern zu beschenken.
Heute übernimmt der Osterhase die Tradition aus uralter Zeit, die damals die Ostara-Hasen erfüllten. In diesem Sinne: ein fröhliches Ostara-Ostern!
Diese Legende stimmt in den Grundzügen mit der Originallegende überein. Der Rest ist meine Cantadora*-Version.
*)Cantadores/as sind in Lateinamerika eine bestimmte Art Geschichtenerzähler/innen
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